Machen Sie mit mir bitte folgendes Experiment: Stellen Sie sich vor Ihrem geistigen Auge oder auf Ihrem I-Pad oder Ihrem Instrument die Tastatur vor! Sie sehen sie, ja? Gut! Jetzt trennen Sie geistig die untere Hälfte der Tastatur ab! Gemacht? In Ordnung. Sie sehen, alle Tasten sind gleich lang, keine kürzer, keine länger! Jetzt malen wir alle Tasten knallrot an! Sie greifen in den Farbtiegel und malen richtig drauf los. Wir haben jetzt keine Unterschiede zwischen den Tasten, alle sind gleich lang und gleich breit! Dies ist unsere abgeschnittene Tastatur! Jetzt stellen wir sie vertikal auf und haben eine Leiter – eine Leiter von Tasten. Wir setzen oder stellen uns auf eine Stufe und klettern die Leiter hinauf: Wir können 1er-Schritte, 2er-Schritte oder auch größere Schritte nehmen. Es ist uns überlassen, wie wir hinaufgehen. Ein 1-er Schritt ist ein Schritt von einer Taste zur nächsten, es ist eine Bewegung, eine Aktion. Bei einem 2-er Schritt überspringen wir eine Taste und gehen zur Taste nach der nächsten Taste. Klar? Und das ist unsere Tonleiter! Es ist nichts anderes als eine Reihe von Tönen, die nacheinander gespielt werden! Also nicht miteinander, und normalerweise aufsteigend! Nun gibt es verschiedene Übereinkünfte, wie wir unsere Leiter hinaufgehen. Dies sind alte Übereinkünfte, die immer noch gelten und die wir jeden Tag mehrfach hören. Die häufigste Übereinkunft ist: 2-2-1-2-2-2-1. Wir suchen uns irgendeinen Ton aus, gehen 2 Schritte hinauf, spielen diesen Ton, dann gehen wir 2 Schritten hinauf, spielen diesen Ton usw. Diese Tonleiter ist die häufigste, häufiger heißt auf Englisch major, als die Major-Tonleiter. Im Deutschen heißt sie Dur-Tonleiter. Dur verbindet man mit dem lateinischen Wort „durus", hart. Aber ist das der Klang, der hart ist? Nein!! Es war der Buchstabe B, der hart war und den man für die Dur-Tonleiter verwendet hat. Man verwendete das harte B, das einen eckigen Bauch hatte. Wenn es ein hartes B gibt, gibt es auch ein weiches B, und wenn es eine häufigere Tonleiter gibt, gibt es auch eine weniger häufige. Aber davon etwas später. Was machen wir nun mit dieser Tonleiter? Wir komponieren! Wir improvisieren! Wie? Na genauso wie es auch Mozart machte. In welcher Tonleiter spielen wir heute? Nun gut, wir suchen uns einen bestimmten Anfangston aus und spielen die entsprechende Tonleiter. Dann wählen wir willkürlich Töne aus und spielen oder schreiben unser Stück. Das wär's! Kinderleicht! Probieren Sie es aus! Und da Musik Sprache ist, wollen wir auch etwas ausdrücken! Wir wollen jemanden einen guten Morgen wünschen: „Guten Morgen!" Wie viele Teile hat dieser Satz! 4 – genau! Also brauchen wir 4 Tasten. Wie könnten wir musikalisch einen guten Morgen wünschen: Wählen Sie 4 Tasten. Wählen Sie eine andere Reihe von 4 Tasten usw., bis Sie auf eine Reihe stoßen, die Sie gut finden. Dann nehmen Sie einen anderen Satz und probieren das ebenso! Macht das Spaß? Hier eine weitere Tonleiter: 2-1-2-2-1-2-2. Suchen Sie sich einen Ton und spielen Sie dieses Muster. Richtig – diese Tonleiter kommt bekannt vor. Sie ist vielleicht nicht so häufig wie die erste, deswegen heißt sie „Minor", auf Deutsch „Moll", weil sie ursprünglich mit dem weichen B, dem mit dem runden Bauch, geschrieben wurde. Und los geht's: Improvisieren Sie mit dieser Tonleiter! Wenn Sie Schwierigkeiten haben, sich die ganze Tonleiter zu merken, nehmen Sie die ersten beiden Töne, improvisieren Sie damit. Wenn das gut geht, nehmen Sie die ersten drei Töne und improvisieren Sie damit. Machen Sie dies, bis Sie alle 8 Töne haben. Jetzt wissen Sie auch, warum dies eine Oktave heißt: 8 Töne in einer Tonleiter! Interesse an weiteren Tonleitern? Wie wär's mit der Ganztonskala? 2-2-2-2-2-2. Das war die Lieblingstonleiter der Impressionisten. Auch bei Traumsequenzen wird sie häufig verwendet, interessanterweise kommt diese Tonleiter auch in Horrorfilmen oft vor. Probieren Sie es aus! Neugierig auf weitere? Wie wär's mit der Blues-Tonleiter? 3-2-1-1-3-2. Cool? Genau! Das ist der Blues. Wenn Sie Lust auf weitere Tonleitern haben, besuchen Sie das nächste Musik-Verstehen-Seminar: Liebe Grüße Gerd Pölzl Bringen Sie Musik in Ihr Leben Lernen Sie Musik zu verstehen! Https://www.musikverstehen.net |
Kommentare
Es sind noch keine Kommentare vorhanden!